Geliebtes und verfluchtes Sizilien

Oder mein Navi hat mich im Stich gelassen. Auf unsere Tour zu den Drehorten von Montalbano führte uns der Weg nach Ragusa, genauer nach Ragusa Ibla einer schönen alte Barockstadt direkt am Berg gebaut. Ziel war der Duomo. Navi führt uns durch die engsten Gassen der Stadt hoch und wieder runter und wieder hoch bis zu unserem Ziel, wobei es die Umgehungsstraße meidet. Halt, ich habe das neueste Kartenmaterial drauf und auch die optimalste Wegfindung eingestellt. Jedoch weigert es sich, diese Straßen zu benutzen. Fahren wir gemäß der Schilder, passt sich das Navi blitzschnell an und siehe da, dann kennt es auch diese Straßen. Fairerweise muss ich sagen, dass diese engen und verdammt kleinen Straßen dicht an dicht gebaut sind. Doch bis zum Dom hatten wir das Ganze noch mit einem Lächeln und kann mal passieren weg gesteckt. Jedoch waren wir um 16 Uhr bei Freunden zum Essen eingeladen. Als wir dann um 14 Uhr in Ragusa Ibla das Navi mit den Daten nach Ciriga gefüttert hatten, verkündete es uns stolz, Ankunft 15:34 Uhr. Ich fuhr diesmal ganz bewusst nur nach dem Navi, ohne auf die Schilder zu achten, was führ ein fataler Fehler. Irgendwann waren wir aus dem Irrgarten von Gassen im Industriegebiet gelandet. Von dort ging es zuerst auf einer gut ausgebauten roten Straße, danach gelb und weiß, jetzt folgten nur noch Schotterpisten. Ich habe das schallende Gelächter von der Tante im Navi glatt überhört als wir letztendlich am Ende des Weges weit ab von der Schnellstraße und der Brücke, die wir irgendwie am Hang immer umkreisten, teilweise sogar parallel zur Schnellstraße fuhren, bevor sie uns wieder den Hang hoch oder runter schickte. Wir wurden gefangen gehalten zwischen Trockenmauern und Feldwegen. Ich hatte die Faxen dicke. Erst mal aussteigen und nur laut über die Technik von der „Mann“ sich abhängig gemacht hat, meckernd über der ausgebreiteten Landkarte hängend überlegend, wo bin ich hier verdammt noch mal!!!. Aber auch auf der Karte waren diese Wege nicht eingezeichnet. Sizilien hatte uns verschluckt. Es blieb uns nichts anders übrig als den ganzen verdammten Weg wieder zurückzufahren. Irgendwie gefühlte Stunden später erreichten wir wieder die Zivilisation mit einem Blick auf die Uhr war es mittlerweile 15:45 Uhr und wir immer noch in der Pampa bei Ragusa. Doch war ich froh wieder eine ausgebaute Straße unter den Rädern zu haben. Irgendwann fanden wir dann auch eine Wegweisung Richtung Syrakus, der wir dann folgten, weil das war, unsere ursprüngliche Richtung. Übrigens das Navi, welches ich jetzt ignorierte, wollte immer wieder wenden und in diese Pampa fahren. Erst als wir endlich auf der Schnellstraße über das Tal und die Brücke fuhren, welche wir seit knapp 2 Stunden immer gesehen hatten, aber irgendwie dort nicht hinkamen, ergab sich das Navi. Es führte uns dann maulig zu unserem Ziel, welches wir dann auch um 17 Uhr erreichten. Es wurde noch ein toller Abend und das Essen war richtig lecker, die Dorade saftig und im eigenen Saft herrlich gewürzt. Entschuldigung noch an Angela und Sylvia das Ihr so lange auf uns warten musstet. Als wir uns dann um 20:30 Uhr bei einem Sternenklarem Himmel und leuchtendem Mond auf den Heimweg machten, trauten wir dem Navi nur bedingt. Aber etwas über eine Stunde später waren wir dann doch in Marina de Ragusa angekommen und ein langer Tag hatte sein Ende gefunden.

One Reply to “Geliebtes und verfluchtes Sizilien”

  1. Detlef Hintze

    Guten Morchen aus Glinde !
    Wie ich lese, habt ihr euren Spass.
    Lass‘ Dich nicht mehr ärgern und vertraue auf deine innere Stimme. Schöne Zeit noch, Gruß Detlef.

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